Date: February 19, 2006 at 22:57:20
From: Rhanie, [p85.212.13.142.tisdip.tiscali.de]
Subject: Atomkraftwerk vs. Kohlekraftwerk
Hallo! Sind nich Ferien, WE reicht aber auch. Hat einer ne Ahnung wieviel Radioaktivität (Pro MW, oder sonstwie) von nem Kohlekraftwerk und nem Atomkraftwerk im NORMALEM BETRIEB abgegeben werden? Oder wenigstens welches mehr ausspuckt? Gruß Rhanie. (Ich nehm auch mSiewert oder sonstwas per Tonne Kohle, oder was auch immer.) |
Date: February 22, 2006 at 10:44:55
From: Hilsi, [lunb-d9b882ca.pool.mediaways.net]
Subject: Re: Atomkraftwerk vs. Kohlekraftwerk
Servus Rhanie, Konkrete Zahlen hab' ich leider auch nicht, nur 'ne Größenordnung: Wenn wir mal den "ganzheitlichen Ansatz" von Andi (weiter unten im Thread) zugrundelegen: Atomkernkraftwerke (die heizen schließlich nicht mit Kirschkernen...)gewinnen ihren Satt-Dampf ja bekanntlich in Kesseln die nicht einfach Kessel, sondern Reaktoren heißen. In diesen Reaktoren wird, als Nebenprodukt der Wärme, Radioaktivität produziert. Nicht irgendwelche Radioaktivität sondern sowohl die Isotope mit der höchsten Radioaktivität als auch jene mit der längsten Halbwertszeit. Konkreter: Die so produzierten Stoffe enthalten etwa 99.9 % der Radioktivität aller Stoffe mit denen "die Zivilisation" irgendwie umgeht. Und diese radioaktiven Stoffe, werden so oder so, früher oder später aus dem AKW 'rauskommen, sprich "abgegeben". In Fässern, Castoren, über den Fortluftkamin, über das Kühlwasser, in Form von radioaktivem Metallschrott usw. Bevor die Radioaktivtätsproduktion, und -induktion (ein Großteil der Metalle im AKW werden ja zusätzlich durch Neutronenstrahlung radioaktiviert)losgeht, wird bei der Urangewinnung und -Aufbereitung die Luft (meist bei Negern in Afrika, Indianern in Kanada und und so ((vor paar Jahrzenten auch bei Ossis)) ) reichlich mit div radioaktiven Stoffen angereichert. Das Zeuch, das in Fässern oder in Castoren aus'm AKW 'rauskommt, bleibt da dummerweise aber auch nicht dauerhaft drin. Alle Castoren sollen z.b. in Gorleben in der sog. Kondtionierungsanlage aufgemacht werden. Da bis dahin ein Teil der Hüllrohre in den Brennelementen undicht wurde, bzw ein Teil der vorher darin produzierten radioaktiven Isotope durch die dünne Metallwand diffundiert ist werden diese zum großen Teil dann in die Wendländische Atemluft gepustet. Ein anderer Teil davon soll als radioaktives Abwasser "kontrolliert" in die Elbe geleitet werden. Ein weiterer Teil soll -Achtung kein Witz, sondern beantragtes Verfahren!- in Tankwagen nach Karlsruhe gefahren werden, und dort in den Rhein geleitet werden. Bis mitte letzten Jahres wurden die Castoren ja nach Frankreich bzw England in die Atommüllvervielfachungs-Anlagen gekarrt. Dort wurde -und wird noch- ein gigantischer Teil an radioaktiven Stoffen in die Luft, den Ärmelkanal und die irische See gepumpt. Der übrige Teil wird bei unvorstellbar groteskem Energie- und Trinkwasserverbrauch auf das 16 fache Volumen vergrößert und einstweilen in den Anlagen "deponiert". (Wobei die Deponietechnik dort jedem ausgebildetem Ver- und Entsorger die Haare zu berge stehen läßt.) soweit mein Senf zu dem Thema Gruß Hilsi PS: Über die Fässer könntest Du am 28. Februar und 1. März in Lüneburg einiges erfahren. Da verhandelt das Oberverwaltungsgericht über die "Zulässigkeit" der Fasseinlagerung in den ehemaligen Eisenerzsstollen vom "Schacht Konrad" |
Date: February 22, 2006 at 15:18:44
From: R.Lang, [p54aea8a8.dip0.t-ipconnect.de]
Subject: Re: und ewig strahlen die Flüsse und Seen
Hallo, die Entsorgungsmethode verdünnen und verklappen sist doch Folge von Gesetzen die so gemacht sind das es einen unteren Grenzwert gibt. Ich hatte in den 70iger und 80iger Jahren in Kernforschungsanlagen und Kerntechnischen Anlagen zu tun, da kam man zwangsläufig auch mal auf das Gespräch der ungelösten Entsorgung zu sprechen. Damals wurde mir schon stolz berichtet, das Problem mit der Entsorgung kurz- und mittellang strahlender Isotope in flüssiger und gasförmiger Form wird "professionell" durch verdünnen gelöst. Dazu wurden Verdünnungsanlagen innerhalb der Anlagen eingesetzt, da alle Emmisionen die das Gelände verlassen ständig auf Grenzwerte überwacht werden hatte man immer ein Alibi zur Hand. Wir sind "unschuldig", unsere Strahlenmesseinrichtungwen haben nichts registriert. Es gibt Hinweise das es Methoden gibt die Radioaktivität durch physikalische Verfahren zu reduzieren. Dieses ist nicht mehr nur eine Illusion von irgendwelchen Spinnern, sondern offensichtlich wird es von der Politik inzwischen ernst genommen. Mir liegt ein Forschungsbericht (E5001-15) des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung vor, in dem in Kapitel 4 auf mögliche Verfahren zur Dekontamination radioaktiver Abfälle hingewiesen wird. Den Bericht kann man sich von der Bundesregierung kostenlos zusenden lassen. Es stehen noch weitere Dinge drin die recht interessant sein könnten wenn sie sich wirtschaftlich realisieren lassen. Den Bericht kann bei folgender Email-Adresse kostenlos bestellen publikationen@bundesregierung.de ---Bestelltext------------------------------------------ an den Bestellservice für Publikationen der Bundesregierung bitte veranlassen Sie die Zusendung eines Exemplars des Forschungsbericht E 5001-15 an meine Adresse: September 2005 Forschungsbericht des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zum Thema: Zukunftstechnologien für nachhaltige Entwicklung - Unkonventionelle Ansätze zur Energiegewinnung und Aktivierung biologischer Prozesse Kostenlose Broschüre 92 S. A4 meine Adresse lautet: xxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxx --bestelltext ende------------------------------------------------- Die berichteten Themen sollten hier ne Menge Stoff für Diskussionen geben. Gruss Rainer |
Date: February 23, 2006 at 18:43:49
From: Hilsi, [lunb-d9b882c9.pool.mediaways.net]
Subject: Transmutation, paar ernüchternde Hausnummern
Moin, ich vermute mal, daß es da um die sog. Transmutation geht: Mit der Transmutation wäre es unter günstigsten Umständen, dazu gleich mehr, die Zeit bis zu der die im Reaktor produzierten gefährlichen Isotope, auf eine fiktive Gefährlichkeit von "Natur-Uran" abgenommen hat, von paar zig-Tausend Jahren auf paar Tausend Jahre zu reduzieren. Rein Theoretisch wäre diese Zeit mit unvorstellbar gigantischem Aufwand, der praktisch nicht finanzierbar ist, auf ca 1000 Jahre zu verringern. Vorrausetzung dafür wäre in jedem Falle die Behandlung ALLER! Abfälle in Anlagen wie in La hague und Windscale, die praktisch Umweltverseuchungs- und Atommüllvervielfältigungsanlagen sind. Da stellt man dann schon mal fest, daß es bestenfalls um den sog. wärmeentwickelnden Müll geht. ALLER anderer Müll wird dabei vermehrt nicht verringert. Da diese Verfahren in Deutschland endgültig verboten sind,stellt sich natürlich da schon die Frage nach der Sinnhaftigkeit auch nur eines Euros für die Forschung. Weiterhing müssen die so, im sog. PUREX verfahren, getrennten Stoffe, in diversen weiteren Verfahren behandelt werden, von denen viele noch in der Entwicklung sind. Mit Millionen Euro an Forschungsgeldern hofft man, daß in einigen? Jahren Verfahren entwickelt sind, mit denen die Transmutation in "praktischer Größe" möglich sein wird. "Praktische Größe" meint dabei praktisch im Labormaßstab von einigen Gramm. Bereits jetzt sind aber Tausende von Tonnen produziert worden. Wie gesagt gehofft in eingen Jahren, wenn die Forschungs-Millionen weiter fließen. Für die industrielle Umsetzung müßten dann neben neuen vielfach größeren Plutoniumfabriken als la Hague etc völlig neuartige Atomanlagen gebaut werden, die widerum völlig neue Gefahren mit sich bringen. Ach ja und völlig ausgeschlossen sind jene Verfahren für den Müll, der bis dahin bereits verglast wurde. Für die Weiterbehandlung dieser Stoffe in richtung Transmutation gibt es nicht einmal Denkmodelle. Gruß Hilsi |
Date: February 20, 2006 at 19:16:35
From: Hanomedes, [p50898d59.dip0.t-ipconnect.de]
Subject: Re: Atomkraftwerk vs. Kohlekraftwerk
Tach Rhanie, lt. Kernenergiebetreibern spucken Kohlekraftwerke wesentlich mehr Radioaktivität aus als Kernkraftwerke, exakte Quellen kenne ich aber nicht. Gruß Dominik (ist die Kohle angekommen?) |
Date: February 20, 2006 at 20:25:37
From: Rhanie, [p213.54.165.239.tisdip.tiscali.de]
Subject: Re: Atomkraftwerk vs. Kohlekraftwerk vielen Dank an alle Schreiber, Tochter happy!
Hi Alls! Die macht da son Greenteam, leider kannst die Jungs von Greenpeace auch nix fragen, was über Flachheiten und PR rausgeht. @ Dominik: Ja, tut er denn schon drucken tun? Hatte Gary noch Stifte für? Gruß Rhanie. |
Date: February 22, 2006 at 10:24:18
From: Hanomedes, [136.8.152.14]
Subject: Re: Atomkraftwerk vs. Kohlekraftwerk vielen Dank an alle Schreiber, Tochter happy!
Hallo Rhanie, Bin leider noch nicht dazu gekommen mich um den Drucker zu kümmern da ich ziemlich viel um die Ohren habe. Gruß Dominik Informationen von greenpeace kannst meiner Meinung nach alle in die Tonne treten...ich erinnere mich mit jeder mehligen Fritte an den Quatsch mit dem Acryamid, nachweißlich wird es nicht durch die Nahrung aufgenommen, aber seit dem Hype gibt es in Kantinen/Mensen nur noch mehlige Fritten... |
Date: February 20, 2006 at 21:59:08
From: Gary, [pd9f983b1.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: Atomkraftwerk vs. Kohlekraftwerk vielen Dank an alle Schreiber, Tochter happy!
Hi Rhanie, Dominik Ich hab noch alle Stifte bei mir. @ Dominik wieviele brauchst du und wieviele Farben ? Gruß Gary |
Date: February 22, 2006 at 10:21:48
From: Hanomedes, [136.8.152.14]
Subject: Stifte
Hallo Gary, Dann nehm ich doch gleich alle, was willst Du denn dafür haben? Gruß Dominik |
Date: March 14, 2006 at 21:27:48
From: Gary, [pd9f98205.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: Stifte
Hallo Dominik, sorry das ich jetzt erst antworte. Manchmal hat man zuviel um die Ohren. Da ich selbst noch einen Plotter rumstehen habe möchte ich nicht alle Stifte hergeben. Ich werde mal eine Inventur machen was alles da ist. Gruß Gary |
Date: February 20, 2006 at 09:49:42
From: hastelloy, [p54a36957.dip.t-dialin.net]
Subject: anderer Schlonz
Hi Rhanie, aus so einer Kohlemühle geht neben Radioaktivität wie Rainer schrieb auch anderer Dreck raus. Raus heißt nicht unbedingt über den Kamin, kann auch im abgefangenen Staub bzw im (weiterverwerteten) Gips der Rauchgaswäsche sein. Schön giftig wäre Nickelcarbonyl oder andere Schwermetalle wie Arsen, Thallium... die kommen je nach Kohlelagerstätte mehr oder weniger häufig vor. Bei der Kohlegewinnung wird neben Methan als Treibhausgas auch Radon mit "gefördert", das sollte man auch mit einrechnen beim Betrieb so wie bei den KKW ja auch die Uranförderung und Anreicherung immer mitgerechnet wird. Im Ruhrgebiet gabs auch mal ne Forschungsarbeit die Asche der Kohlebrenner als Walddüngung zu verwenden dtatt teuer zu deponieren. Hat wunderbar funktioniert, anscheinend stehen die heutigen Bäume immernoch auf den gleichen Mineralien wie die alten Farnwälder In China wo sie in ländlichen Gebieten noch "natürlich" heizen, sprich Gußeisenschale im Zimmer mit glühenden Kohlestückchen (früher Holzkohle) drin starben viele Leuts. Nachforschungen ergaben die Kohle die sie verheizten war stark arsenhaltig und die Vergiftung damit kein Problem. Ob sie nun diese Kohleminen geschlossen haben oder nur Öfen mit Schornstein in Freie vorgeschrieben haben weiß ich allerdings nicht, so genau war der Bericht in dem Punkt nicht. Auch bei Zementwerken sammelt sich das Schwermetallzeug aus dem Gestein in der Entstaubung also Arsen, Thallium, Cadmium... und das in recht abbauwürdigen Konzentrationen, da ein Großteil der Asche wieder dem Brennprozess zugeführt wird um die zu deponierende Aschemenge zu minimieren. Gruß Andi |
Date: February 21, 2006 at 00:06:07
From: Rhanie, [p213.54.165.239.tisdip.tiscali.de]
Subject: Re: anderer Schlonz
Hi Andi! (Verzeih mir das immer wiederkehrende "y" in deinem Nick, is wohl Gewohnheit.) Das mit den Chinesen hab ich auch mitgekriegt, da sprach man aber von CO Vergiftung aufgrund der Smogglocke. Zum Nickelcarbonyl: sollte sich das nicht bei > 60° C von selber erledigen? ( Wenn nich, ich wüsst da ne Anwendung. ;) Gruß Rhanie. |
Date: February 21, 2006 at 12:20:40
From: hastelloy, [p54a309fe.dip0.t-ipconnect.de]
Subject: Nickel
Hi Rhanie, also ab rund 40°C bildet sich Nickelcarbonyl aus CO und Nickel. Zerfallen tut es aber erst bei deutlich höheren Temperaturen. Wenn also in ner Kippe hinten am Filterende Nickel drin wäre (ist immer drin im tabac allerdings sehr wenig)könnte das der Gesundheit des Rauchers nicht gerade förderlich sein..... |
Date: February 21, 2006 at 18:32:12
From: R.Lang, [p54aec670.dip0.t-ipconnect.de]
Subject: Nickelgeschichte
URL: eine interessante Übersicht zum Thema Nickel
siehe Link. Bemerkenswert ist die Feststellung im aufgezeigten Text zum Material aus dem die Euro_münzen geprägt werden. So gesehen haben alle Euronutzer wertlosen Schrott in der Tasche. |
Date: February 21, 2006 at 18:40:13
From: R.Lang, [p54aec670.dip0.t-ipconnect.de]
Subject: Re: Nickelpreis
URL: tägliche Nickelpreis
siehe Link |
Date: February 20, 2006 at 01:14:13
From: R.Lang, [p54ae8e79.dip0.t-ipconnect.de]
Subject: Re: Atomkraftwerk vs. Kohlekraftwerk
Ein Kohlekraftwerk das nach den Vorschriften für Kernkraftwerke geprüft würde dürfte nie in Betrieb gehen. Die radioaktiven Isotope die aus dem Kamin entweichen überschreiten Grenzwerte nach Kernkraftrichtlinien. Bei Braunkohle sollte das noch heftiger sein. Nur ein Beispiel ist das C14 das ein natürliches Isotop darstellt. Gruss Rainer |
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