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[61576]

Date: June 10, 2011 at 16:06:03
From: Rhanie, [121.54.46.82]
Subject: stromaufschaltung des energieversorgers nach laengerem ausfall? @Baffe?

Hallo!

Bei uns war vor 2 Tagen wiedermal fuer ca.11h der strom weg (taifun).
Is ja nix besonderes, auch nicht wirklich laestig, man hat ja n aggi.
was ich mich frage ist: wie schaltet der Versorger den strom wieder yu ohne das im der Generator durch die Halle huepft?
nach der Zeit will garantiert jeder Kuehlschrank, Aircon etc. Saft haben, sprich die kriegen ne Einschaltlast die wesentlich hoeher ist als das was die normalerweise im Betrieb haben.
also quasi von 0 auf 200% in ner 120stel sek. (wenn sie im Nulldurchgang schalten, was mir auch nicht sicher ist.
was machen die da?
Begrenzen die trafos da durch ihren Innenwiderstand? dann wuerde aber deutlich weniger als die 230V ankommen, was auch wieder nicht gut ist.
normal ist es eher so das oftmals nach nem Ausfall das netz mit deutlich zu viel saft reinkommt, so 5 bis 10 sek. mit 280 volt kommt da schonmal an.

Gruss Rhanie.

Responses:
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Date: June 11, 2011 at 22:23:45
From: hastelloy, [p5b14db6b.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: stromaufschaltung des energieversorgers nach laengerem ausfall? @Baffe?

Hi Rhanie,

das wird wohl gestückelt zugeschaltet. So wie einzelnen Netzteile ausfallen können durch Bagger, Blitzschlag... so kann man die auch einzeln ab/aufschalten. Also Ktaftwerk an und nun ein Teilbereich nach dem anderen zuschalten. Eventuell, falls vorhanden energieintensive Verbraucher der Industrie erst gegen Ende und dann nochmal "gedimmt".
Bei der Bahn die ja ihr eigenes Netz hat wird jeder Zug einzeln betrachtet, Verbrauch, Rückspeisung und was dann von den bahneigenen Kraftwerken zugeliefert werden muss wird in ner Leitzentrale dauernd neu berechnet und geplant. Warum sollte das bei einem "normalen" Netz und noch dazu im Störfall anders sein?

Gruß

Andi

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    [61578]

    Date: June 14, 2011 at 03:39:37
    From: Rhanie, [121.54.46.82]
    Subject: Re: stromaufschaltung des energieversorgers nach laengerem ausfall? @Baffe?

    hi andi!

    ja, klar, dann ist halt bei einigen der strom ne stunde laenger weg.

    Gruss Rhanie.

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    [61579]

    Date: June 15, 2011 at 09:34:22
    From: hastelloy, [p5b132ca0.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: stromaufschaltung des energieversorgers nach laengerem ausfall? @Baffe?

    Eben,

    bei uns inne Zeitung steht auch immer öfter x, y, z Stromausfall. Bei x nach 30 min, bei y nach 1,5 h und bei z dauerten die Reparaturarbeiten leider bis in den späten Vormittag...

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    [61580]

    Date: June 18, 2011 at 12:59:21
    From: baffe, [188-194-244-99-dynip.superkabel.de]
    Subject: Also das mit dem gut vorplanen ist Schnee von gestern...

    Hi!

    Seit die Energieversorger jede Menge regenerative Einspeiser haben die nicht kalkulierbar sind gehen schonmal alleine deshalb die Lichter aus. Genauso verhält es sich beim Wiederzuschalten. Das ist im Gegensatz zu früher kaum mehr planbar.

    Nicht daß ich was gegen die Regenerativen hätte, keinstenfalls, nur sind die Netze nicht dafür bemessen und auch die "Technische Intelligenz" hinkt da etwas hinterher. Und die gibt es derzeit noch nicht zu kaufen.

    Nur gut daß die Energerversorger hier aus der Verantwortung (=Pflicht zu löhnen) sind weil die Regulierer bei uns heute mehr vermurksen als früher die Planer in der DDR.

    Leider haben die Regulierer selbst noch nicht begriffen daß sie mit jeder "Order by mufti" Entscheidung selbst die Verantwortung und das Volk die Kosten übernehmen.

    Jetzt zum konkreten Fall. In jedem Drehspannungsnetz entsteht die Frequenz aus dem Gleichgewicht von Erzeugung und Verbrauch. Dieses Gleichgewicht ist nichts was sich stabil halten würde, nein, das ist eher so als ob man eine kleine Kugel auf eine große Kugel legt die man auf dieser großen Kugel balanciert und so auf einem bestimmten Punkt (50Hz) hält.

    Die Netzspannungshaltung ist in dem Zusammenhang nur eine Frage der Blindleistung, hat also mit der Leistungsbilanz nichts zu tun. Gleichwohl belastet Blindleistung die Betriebmittel von Generatoren über Transformatoren, Leitungen bis zu Schaltgeräten GENAUSO(!) wie übertragene Wirkleistung und verursacht Verluste. Diese Verluste sind Wirkleistung und müssen erzeugt und bezahlt werden weshalb man sie möglichst vermeidet.

    Steigt der Verbrauch, dann wandert die kleine Kugel sofort in Richtung niedriger Netzfrequenz los. Die Summe der Erzeugung muß sofort erhöht werden um die Leistungsbilanz auf Null zu halten zuzüglich einem kleinen Anteil um die Frequenz wieder etwas nach oben zu ziehen auf die 50 Hz zurück. Ich habe keine aktuellen Zahlen aber seinerzeit (mitte der 90er) sprach man da ungefähr von 10000MW pro Hertz. Da geht es richtig um Energie und damit Geld!

    Zwischen 49,99 oder 50,01 bewegt sich die Netzfrequenz. Bei 50,1 oder 49,9 ist extrem Feuer auf dem Dach!

    Fällt der Verbrauch (oder steigt die regenerative Erzeugung), dann muß im selben Maße sofort und ohne Verzug die Erzeugung zurückgefahren werden um das "Losrennen der kleinen Kugel" in Richtung höherer Netzfrequenz zu verhindern.

    Deshalb kann man im Netz nie alle Kraftwerke voll fahren sondern jedes braucht eine Regelreserve um hier in die Leistungsbilanz einzugreifen. Die Hand am Dampfrad hat man dabei nicht nur vor Ort, da wird auch zentral eingegriffen. Die Begriffe "Primärregelung" und "Sekundärregelung" lasse ich jetzt einfach mal unerklärt vom Himmel fallen.

    Natürlich versucht man "billige Kraftwerke" näher am Maximum zu fahren und "teuere Kraftwerke" zurückzunehmen oder gar abzuschalten.

    Die Sache mit der Leistungsbilanz und der Netzfrequenz hat man immer an der Backe. Besonders spannend ist es beim Netzaufbau. Da müssen Erzeugung und Verbrauch in möglichst kleinen Scheiben (=ohne Regelschwingen) zugeschaltet werden um die bestehende Netzinsel möglichst stabil zu halten.

    Andererseits soll das Netz möglichst schnell wieder auf die Beine. Deshalb werden Netzinseln möglichst mehrfach und gleichzeitig gebildet, synchronisiert und gekoppelt. Das ist mehr als an einen Stromverteiler gehen und nacheinander schnell alle Sicherungen reinhauen.

    Schließlich dürfen die noch oder wieder laufenden Kraftwerke keinstenfalls "abgewürgt" werden.

    Weitaus problemloser ist es wenn nur Teile des Mittelspannungsnetzes (20kV) ausgefallen sind während die höheren Netzebenen samt Erzeugung noch stehen. Da wird dann nach und nach zugeknipst. Beim Niederspannngsnetz (230/400V) ist das absolut easy, da wird wirklich nurmehr zugeschaltet.

    ! da baffe

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