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Date: May 08, 2016 at 02:20:17
From: Werner, [i220-221-34-169.s05.a033.ap.plala.or.jp]
Subject: Der Gasmotor mit Zündstrahler

Moin Männers,

ich habe es geschafft ! Leite die Inbetriebnahme einer Gasunit, die einen fetten Schiffsdiesel befeuern soll. Das ganze bei Mitsui in Tamano, Japan. Bilder von hier - schwierig. Ich darf nicht knipsen, aber ein paar hab ich doch gemacht. Wenn ich zurück bin . . .

Montag noch ein paar Übungen und Dienstag soll der 7-Zylinder 2-Takter dann mit Gas anlaufen. Mal gespannt. Für die Presse klappt das alles schon, aber real gibt's noch Riesenprobleme mit der Abgasumstellung der Schiffe.

Donnerstag bin ich hier wieder weg. Dann sollten es die Jungs hier selber hinbringen. Hätt ich nicht gedacht, daß ich es über diesen Weg nochmal schaffe, meinen Motörchen so nahe zu kommen.

Gruß

Werner

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[63240]

Date: June 01, 2016 at 03:05:12
From: Werner, [p5b378bf8.dip0.t-ipconnect.de]
Subject: Hab einen link gefunden

Moin,

unter diesem link seht Ihr genau den Motor, den wir am Wickel hatten, nur etwas sauberer ;))

http://images.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fmarine.man.eu%2Fimages%2Flibrariesprovider6%2Fmarine-engines-systems%2Ftwo-stroke%2Fman-b-w-7s80me-c9-engine.jpg%253Fsfvrsn%253D2&imgrefurl=http%3A%2F%2Fmarine.man.eu%2Ftwo-stroke%2Flow-speed-technology&h=427&w=401&tbnid=OjvmM5QZPjl3KM%3A&docid=8PpwWsQya30u7M&ei=tTFOV6S1NsSzswGWtILoCA&tbm=isch&iact=rc&uact=3&dur=6920&page=1&start=0&ndsp=34&ved=0ahUKEwjk45awzoXNAhXE2SwKHRaaAI0QMwg7KA8wDw&bih=884&biw=1680


Sie haben innerhalb der ersten beiden Tage die Zylinder eingestellt - einzeln. Hört sich schaurig an, wenn ein Pott komplett rausgenommen wird, um die Verdichtungserhebungskurve aufzunehmen. Na egal, jedenfalls hat man das Stampfen immer gehört. 100/min, das ist zum Mitzählen langsam, selbst beim Zweitakter.

Aber nach zwei Tagen hat man nichts mehr gehört. Es war mir nicht mehr möglich, die Drehzahl herauszuhören. Alle 7 Zylinder liefen absolut gleich, das war schon n dolles Ding.


Gruß

Werner

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    [63231]

    Date: May 16, 2016 at 10:17:01
    From: R.Lang, [dslb-188-097-008-173.188.097.pools.vodafone-ip.de]
    Subject: Re: Der Gasmotor mit Zündstrahler das wird wohl zukünfig ein grosser Markt werden.Mit wirtschaftlichen Folgen!

    Hallo Werner,
    das liest sich so, dass ich das Gefühl habe, ich brauch mehr Informationen. Wenn nicht in der Öffentlichkeit dann bitte per Mail.

    Solche Infos könnten in geplante Neubauten einfliessen die als Schwergutschiffe weltweit eingesetzt werden. Das dürfte meinen Bruder interressieren, der als Capitän mit solchen Zossen unterwegs ist.

    Zufällig gilt es da in der Reederei japanisches Managment, das auf das Gleis zu stellen wäre. Die Jungs können richtungsweisende Tips gut gebrauchen.

    Leider werden die vermutlich einzusetzenden Motore in Korea statt in Augsburg entstehen. Es wurden die letzten Jahre mehr Motore aus Asien nach Europa transportiert wie umgekehrt.

    Die Schiffsarchitektur als auch die Ausführung wird wohl in China statt finden, vom Preis her sind die Konkurenzlos günstig. Allerdings ist zur Sicherstellung der Produktqualität ein erheblicher Bauaufsichtsaufwand erforderlich, das geht weit über die Aktivitäten der Klasseorganisationen wie GL oder Norwegische Veritas Klassivizierungsgesellschaft hinaus.

    Dabei spielt die chinesische Mentalität eine grosse Rolle. Es reicht nicht nur Aufpasser zu sein.

    Selbst die Schwergutkräne werden wohl in China gebaut werden, obwohl es erhebliches Nowhow bedarf solche Units betriebsicher zu gestalten. die Chinesen lernen da unheimlich schnell, und Kohle um Ideen zu kaufen gibt dort ohne Ende.

    Das nächste Problem das ich bei dieser Technologie sehe sind die Tankkapazitäten und die Betriebssicherheit dieser Gastechnologie. LPG-tanks haben Verdampfungsverluste, bzw wenn man zu schnell entlädt
    können Einfrierungen statt finden. Ausserdem wird man wohl nicht die gesamte Antriebsenergie in Form von LPG an Bord nehmen können, Bei 20 - 40 to Schwerölbedarf pro Tag wäre ein Schwergutfrachter einem Gastanker ähnlich. So was liesse sich wohl kaum noch wirtschaftlich handhaben.

    Die IMO legt jedoch für immer mehr Seegebiete schadstoffarme Treibstoffe fest. So darf in der Ostsee keine Schweröl mehr und in weiten Teilen der Nordsee bis runter zur Biskaya sowie im Mittelmeer ebenfalls nicht mehr mit Schweröl befeuert werden.

    Nur die "sauberen Flüssigtreibstoffe" sind wirtschaftlich nicht tragbar.

    Was auch hochinteressant ist wie sich das auf den Grosscontainern entwickeln wird. Von den grossen über 100000 PS starken Schwerölzweitaktern kommt man ab, und baut inzwischen Schiffe mit Doppelmaschinenantrieben (z.B.Maersk). Die können dann auch mit einer der Maschinen noch gefahren werden. Wenn das auch mit LPG funktionieren soll, wird es hoch interessant. Die über 400m langen Schiffe sind auf maximale Transportkapazitäten und wirtschaftliche Geschwindigkeiten von 20 - 22 Kn ausgelegt. Wenn die mit Gas fahren sollen, bei bis zu 400 to/Tag Verbrauch, da brauchen die isolierte Treibstofftanks die die Kapazität eines kleinen bis mittleren Gastankers haben. Mit so einfach mal einen Doppelboden Gasdicht zu fertigen und den dann mit LPG zu füllen mag sich Lieschen Müller noch vorstellen, ich jedoch möchte mir nicht vorstellen wenn es bei schwerem Wetter auf dem Indischen Ozean, Nord Atlantik oder Pazifik plötzlich Gasalarm auf so nemm Zossen gibt. Wenn der Fall jedoch eintritt, dann wird es wohl jedesmal einen "fliegenen Holländer" geben.

    Denn die Power der Betriebsmannschaft (22-28 Mann inkl.Captain) wird nicht ausreichen solche Zustände kontrollierbar zu halten bis Hilfe kommt. Die einzige Hilfe wäre dann langstreckentaugliche Rettungsunits die der Mannschaft erlaubt, das Gebrechen aus sicherer Entfernung zu beobachten. Das wird erheblichen Einfluss auf die Versicherungsprämien haben, was die Kosten für den Seetransport erheblich steigen lassen wird. Da alle Marktteilnehmer von der Kostensteigerung betroffen sein werden, wird der Wettbewerb diese nicht drücken können. Einzig politische Subventionen werden wohl die Märkte verzerren.

    Auch in den Nadelöhren wie Suez (قناة السويس)- und Panamakanal werden sich die Durchfahrtsbedingung an den Sicherheitserfordenissen orientieren. Hier in Deutschland wird es erhebliche Auswirkungen auf den Verkehr im Nord - Ostsee_Kanal haben. In den Häfen ebenfalls.

    Das Betankungsgeschäft um LPG zu übernehmen birgt neue Risiken.

    Bei Häfen wie Hamburg kommen noch die Reviergefahren hinzu, so ein gasgetriebener Grosscontainer der sich auf dem Elberiver festfährt kann nicht mal so eben geleichtert werden, das bedeutet die Reeder werden solche Reviere meiden. Für Hamburg wäre das ein riesen Verlust, denn Antwerpen, Rotterdam als auch Wilhelmshaven und Bremerhaven haben durch Ihre Seenähe erhebliche Vorteile wobei die deutsche landseitige Infrastruktur (Verkehrswege) noch erheblichen Ausbaubedarf haben. Wilhelmshaven ist teilweise nur eingleisig an das Güterverkehrsnetz angeschlossen. Die Holländer sind da wesentlich besser aufgestellt. Bis zur Deutschen Grenze gibt es inzwischen auf der Strasse und Schiene als auch auf den Rivern Gütertransporttrassen.

    Ab deutscher Grenze sprechen niederheinische Kinder von der "deutschen Geisterbahn". Wenn man von Venelo nach Krefeld -> Köln unterwegs ist, kann man die mit Bretter vernagelten Bahnhofsleichen sehen.

    Deutsche Binnenkanäle sind alle zu klein. Also Binnenschiffe müssten über die Nordsee nach Wilhelnshaven kommen, das wird wohl kaum geschehen denn die Wettbewerbshäfen werden das durch Kostendumpping zu verhindern wissen.

    Mal sehen wie sich das alles so weiter entwickelt. Bei Erfolg klatsche ich Applaus. Denn aus den Seefahrtsaktivitäten bin ich inzwischen raus. Leider bin ich am falschen Strand an Land gegangen.

    Denn der US_hörige Merkel_schäuble_gabriel_de_miesere_gaugler_staatsterrorismus ist wirtschaftschädigend und ekelerregend und ätzend.

    Schickt die AMIs endlich heim, die haben genug Dreck im eigenen Land aufzuräumen. Da waren die Philippien erheblich fortschrittlicher wie die europäischen Schlafmützenträger, obwohl es sich zur Zeit wieder dreht.

    Die versoffenen Cocktailmixer der EU sind ebenfalls als politische Geisterpiloten unterwegs und verspielen wirtschaftliche Gelegenheiten mit Russland ins LPG-geschäft zu kommen.

    Freundliche Grüße von hier an die Gasfront

    vom rainer

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    [63228]

    Date: May 09, 2016 at 08:12:00
    From: Rhanie, [dslb-188-105-140-002.188.105.pools.vodafone-ip.de]
    Subject: Re: Der Gasmotor mit Zündstrahler

    Hi Werner!

    Gooil!

    Bin gespannt.

    Gruß Rhanie.

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    [63229]

    Date: May 13, 2016 at 08:09:15
    From: Werner, [p5b378c97.dip0.t-ipconnect.de]
    Subject: Re: Der Gasmotor mit Zündstrahler läuft, aber nicht ohne Probs

    Moin,

    gestern wieder zurück von den panischen Ingenieuren gekommen. Morgens früh um halb 5 hoch, nach drei Stunden Schlaf, dann mit dem Taxi nach Okayama - Sonne geht im Meer hinter auslaufenden Felsenbergen auf, geile Optik ! Dann mit dem Shinkansen nach Shin-Osaka, von dort mit dem local Train weiter nach Osaka Airport, dann mit dem 330er nach Helsinki, weiter nach Düsseldorf - alles super, alles pünktlich, alle Leute nett und hier dann in der germanlocaltrain nur noch Idioten und Proleten, Zug hat Verspätung, fährt am falschen Bahnsteig ab (bitte Durchsage beachten) keiner weiß Bescheid, den Schaffnern ist es wichtiger, daß ein Flüchtling mit dunkler Hautfarbe ohne Fahrkarte aufgefallen ist, meine Frau Doktor setzt sich ins Auto und holt mich auf halben Wege ab, weil der Zug nicht durchfährt !?!?!?

    also wenn jetzt ein Japse hier bei uns zu Besuch gewesen wäre, der wär schon komplett verloren gegangen => es ist empörend . . . . . .

    Insgesamt war ich 32 Stunden auf den Beinen.

    Aber egal, die Jungs von der Dieselfraktion voll im Streß,
    .
    .
    .
    .
    .
    (Ich schreibs hier nicht, weil es Interna sind, die nicht im Netz stehen sollten. . . . aber egal) Rhanie, ich mail Dir mal was, da!




    Ich habe schließlich guten Gewissens die Baustelle verlassen können.

    Meine Leute können mit dem Hochdruckdingen jetzt aufs bar genau fahren. Der Frequenzumrichter sauberst programmiert - echt Spitze so ein Teil !


    Gruß

    Werner

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    [63234]

    Date: May 17, 2016 at 01:58:46
    From: hastelloy, [p54b3753f.dip0.t-ipconnect.de]
    Subject: Re: Der Gasmotor mit Zündstrahler läuft, aber nicht ohne Probs

    Hi Werner,

    das mit dem Zündstrahlverfahren ist doch ein uralter Hut. Ich erinnere mich an Schriften in der UNI Bib da ging es um einen 2T-Kreuzkopf-Großmotorenbauer im deutschen Raum der die Schiffs-Dinger auch für Stromgeneratoren in Kraftwerken fertigte. Da sie am Werk aber keine Erdgasleitung hatten nahmen sie das weniger klopffeste LPG zum Probelauf/Abstimmung und bezeichneten das als Vorteil für den Endkunden da dann mit Erdgas sicher die Werte eingehalten würden.....
    Gibts da heute denn mehr Probleme als früher was die Technik angeht? Wahrscheinlich mal wieder Probleme weil man Wirkungsgrad und Leistung bis zum Extrem ausreizen muss und dann "klemmts" halt wos früher einfach lief....
    übrigens der schon von Stelzer her bekannte Freikolbenmotor (ich habe seinerzeit das Dingens bei ihm gesehen und auch im Betrieb, "primitivste" Technik aber tut zuverlässig) wurde mal wieder neu mit Forschungsgeldern neu erfunden und verschlimmbessert mit Steuerungselektronik. Es kommt doch immernoch irgendwie Zuckersaft raus auch wenns die zigste Tresterpressung ist....
    http://www.automobil-industrie.vogel.de/freikolbenlineargenerator-als-range-extender-a-395663/

    Gruß andi

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    [63235]

    Date: May 19, 2016 at 18:18:56
    From: Werner, [p5b3790ca.dip0.t-ipconnect.de]
    Subject: Alter Hut mit neuem Design

    Moin,

    das Prinzip ist ein alter Hut, aber neu ist die Art der Injektion, die mit Hochdruck direkt in den Brennraum gemacht wird. Mitsubishi hatte schon vor 20 Jahren Gas mit 1000 bar injeziert. Das ging auch ganz gut, aber der Energiebedarf für die Hochdruckkompressoren zehrte ein gemeines Stück am Wirkungsgrad. Deshalb ist man von solche hohen Drücken wieder abgegangen.

    Technisch ist das auch nicht bedeutsam, was wir gemacht haben. Es ist halt nur so, daß man bei solchen Projekten nicht nur verschiedene Technik aufeinander abzustimmen hat, sondern auch diverse Gruppierungen von Leuten, die nicht unbedingt gleich begeistert hurra schreien.

    Wir werden sehen, die Abgaswerte sind gut und das Gas ist billig. Erdgas ist für die meisten Anwendungen kein Thema, LPG auch nicht. Die Zukunft liegt dazwischen, beim Ethan. Dies ist preislich günstig und vereint die Vorteile von LNG und LPG.

    Gruß

    Werner

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    [63236]

    Date: May 20, 2016 at 08:39:25
    From: R.Lang, [dslb-178-004-209-058.178.004.pools.vodafone-ip.de]
    Subject: Re: Alter Hut mit neuem Design

    Hallo Werner,
    bei der Treibstoffstruktur ist man ganz dicht an dem Treibstoff für Brennstoffzellen dran. Statt Ethan das wohl flüssig nur tiefkalt in grossen Mengen an Bord genommen werden kann, lieber Etanol nehmen. Das ist ein Alkohol (sogar verdünnt trinkbar).In einem Reformer wird der Wasserstoff abgetrennt und mit dem Luftsauerstoff in einer Hochtemperaturbrennstoffzelle wird elektrische Energie draus gemacht.die zwei Kohlenstoffmoleküle werden mit Sauerstoff zu CO2 unter abgabe von Wärme. Der Wasserstoff wird in der Brennstoffzelle zu Wasser verbrannt. Der Wirkungsgrad dürfte so höher sein als es mit so nemm Kolbenstampfer überhaupt möglich ist. Auf den neuen Ubooten die die ReGIERung dieses Landes verschenkt wird das doch so gemacht. Gut die haben ein Problem, die müssen flüssigen Sauerstoff an Bord nehmen und lagern.Das aber doch mehr deswegen weil sie halt unter Wasser kaum genug Luftsauerstoff zur Verfügung haben.

    Nun klär mich bitte auf,warum ist die Verbrennung in einem Kolbenmotor dann noch erstrebenswert? Gasförmiger Treibstoff ist ausser auf Gastanker in der Seefahrt immer ein gefährliche Energiequelle. Da wird schon ein riesen Bohhai gemacht wenn man 30 liter Benzin für den Aussenborder des Arbeitsbootes lagern muss. Gut Ethanol dürfte nicht viel ungefährlicher Sein wie Benzin, Da es sich im Gegensatz zu Benzin mit Wasser verdünnen lässt, kann Ihm im Schadensfall schnell seine Gefährlichkeit genommen werden. Unkontrolliert ausströmenden Gas vielleicht sogar unbemerkt, braucht nach der Vermischung mit Luft nur noch eine Zündquelle, dann wird es richtig ungemütlich an Bord.

    Es gibt Berichte von explodierten Gastankern die genau so entstanden sind, Viel leben war auf diesen Schiffen nach dem Ereigniss nicht mehr vorhanden.

    Ich will dir nicht Dein Geschäft madig machen, wie gross ist die Wahrscheinlichkeit zukünftig diese Technik auf Schiffen zu finden?

    Auf Gastankern ist es eine sinnvolle Methode die Verdampfungsverluste zu verwerten.

    MfG rainer

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    [63239]

    Date: May 20, 2016 at 22:13:48
    From: Werner, [p5b379a9f.dip0.t-ipconnect.de]
    Subject: Der Kolbenverbrennungsmotor

    . . . . ist und bleibt die beste Lösung für Antriebe. Thermodynamisch gibt es keinen Prozeß, der an den Wirkungsgrad herankommt. Die Brennstoffzelle, inzwischen fast 200 Jahre alt, hat zwar theoretisch den besseren Wert, aber sogar ihre Entdecker haben schon große Zweifel gehabt, was die allgemein brauchbare Verwendung anbetrifft.

    Wir dürfen uns nichts vormachen: ein großer Teil der alternativen Brennstoffe sind reine Luxusthemen, entstanden in den Köpfen von großen Spielkindern, die mit dem Label Öko sich die Legitimation für solche Wege verschaffen. Ich schließe mich da durchaus mit ein.

    Aber wenn es um richtig Masse geht, spielt die Musik anders. Alkohol an Bord in solchen Mengen z.B. ist einfach undenkbar. Der Brennwert ist viel zu gering. Man müßte eine Tonnage an Brennstoff mitführen, die die Nutzlast deutlich reduziert. Außerdem ist Alkohol teuer. Ich habe das E85 gerne mitgemacht, solange es steuerbefreit war. Aber das sind Spielereien. Auf Schiffen, die richtig Energieumsatz haben, würde man z.B. niemals auf die Idee kommen, Pflanzenöl als Brennstoff für die Maschine zu verwenden. Der Koch würde einen umbringen, solche teure Ware zu verfeuern. Bunkeröl kostet nur ein Bruchteil dessen, was wir für unsere PKW bezahlen - auch ohne Steuer.

    Aber Gas ist billig und zurzeit ist kein Ende abzusehen. Das bedeutet, man kann einen echten Beitrag zum Umweltschutz leisten und dabei die Kosten nicht wesentlich verteuern. Die Technik kann noch nicht jeder, das ist klar. Auch die Mannschaft muß dazu lernen, aber das schaffen die! Die Gastankertechnik ist sicher - schaut Euch die Statistiken an. Es gab sie, die schlimmen Unfälle, aber in den anderen Bereichen gab es sie auch und gibt sie noch.

    Die USA haben ein Gesetz, was verbietet, Energie auszuführen. Das ist für das reichlich vorhandene Ethan ein Problem. Dies wird inzwischen als Chemikalie ausgeführt und was dann damit geschieht - wer weiß . . .

    Momentan kloppen sich die beiden großen Hersteller von Schiffsmaschinen darum, wer das bessere Gassystem hat. Auf der einen Seite steht die Hochdruckinjektion mit moderatem Hochdruck, also statt 1000bar vielleicht ein Drittel dessen. Auf der anderen Seite steht die Niederdruckinjektion mit Verdichtung durch den Kolbenhub. Beides hat sein Für und Wieder. Vielleicht bleiben beide System am Leben. Ich weiß es nicht. Wir werden es sehen.

    Für mich ist der Job fast erledigt. Wenn der Prozeß einmal steht, wird der Verfahrensing. nicht mehr gebraucht. Optimieren können die Hersteller selber. Ich werde vielleicht noch dieses Jahr damit zu tun haben und dann gibt's wieder irgendwas anderes. Vielleicht einen computergesteuerten Mischer für ne Süßwarenfabrik oder so ;).

    Gruß

    Werner

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    [63237]

    Date: May 20, 2016 at 11:36:51
    From: hastelloy, [customer.telemaxx.net]
    Subject: Re: Alter Hut mit neuem Design

    Neulich kam ein Bericht über Singapur und die dortige Energieversorgung per LNG. Der Dampfer fürs Gas war tatsächlich einer, kein Kolbenmotor sondern nen Dampfkessel der die Verdampfungsverluste verbrannte und in Vortrieb umsetzt. Ob das wirtschaftlicher war oder eben "nur" ne gesteuerte Erdgasfackel weil ein Verbrenner die Mengen nicht sicher hätte umsetzen können war in dem "seriösen" wissenschaftlichen Bericht natürlich mal wieder keiner Erwähnung wert. Immerhin das Ding fährt wie die alten Liberty-Frachter wieder mit Dampfkessen, OK dann ne Dampturbine und ob da dann noch Generator und E-Mot kommen wurde wieder ausgespart.

    Wegen dem Ethanol, da kann man gleich Methanol nehmen, Erdgas vor Ort mit dem darin befindlichen Anteil CO2 mit Wasserzugabe zu Methanol umsetzen, das dann per Pipeline in viel höherer Energiedichte als Erdgas transportieren und vor Ort ab in den Reformer. Je nach Gusto daraus unter Energiezufuhr (tagsüber auch gerne mit Sonne) als Speichermedium wieder höherenergetisches Gas machen oder eben direkt Wasserstoff für Brennstoffzelle. Alternativ auch Abgas vom Verbrenner auf Kat, darin dann das Methaol Wasser Gemisch reformieren zu Synthgas und dann dieses verfeuern. Vorteil nix Ruß und Wirkungsgardverbesserung durch hohe Klopffestigkeit plus eben Abgasrückgewinnung von 10-20% die sozusagen per Synthgas neu genutzt wird. So können die alten Gelddruckmaschienen der Hersteller weiter neue Motoren bauen und fürs Brennstoffauto wird schonmal ne Methaol/Ethanol-Infrastruktur eingerichtet. Technisch und wirtschaftlich geht ja vieles was dann lobbymäßig als saumäßig abgebügelt wird.....Wenn die Wirtschaft oben die Tabletten wieder auskotzt muss man halt zu Zäpfchen von unten greifen.

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    [63238]

    Date: May 20, 2016 at 20:50:07
    From: Werner, [p5b379a9f.dip0.t-ipconnect.de]
    Subject: Re: Alter Hut mit neuem Design

    Moin,

    die LNG-Frachter fahren seit eh und je mit ihrem Cargo. Die Matrosen haben in den Jahrzehnten eine eigene Art Snobismus entwickelt, weil sie auf sauberen Schiffen fahren.

    Die Dampfkessel werden mitnichten mit dem Verlustgas gefahren. Das würde gerade mal zum Kochen reichen und vielleicht noch ein bißchen Kessel warmhalten. Nein, sie haben einen oder mehrere eigene Verdampfer, die das flüssige LNG zu Brenngas machen. Der Hunger einer Dampfturbine ist groß, der Wirkungsgrad schlecht. Das sog. Boil Off, also das Verlustgas wird bei der Veranstaltung "so nebenbei" mitberbrannt. Ein kleiner Kompressor bringt es auf Kesseldruck. Die Tanks selbst halten gar nix aus, die würden schon durch den Vordruck der Gasbrenner zerstört.

    Sowas wissen Pressefuzzies nicht und sowas interessiert auch niemanden.

    (muß weg, Tochter macht Terror, später mehr zum Thema Gasmotoren)

    Gruß

    Werner

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