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Date: March 25, 2002 at 09:42:05
From: Ralf Hofmann, [p3ee33b51.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: was war denn vor derVP37???

Hi Tim,

>Überlege doch mal welche Pumpe als Basis von der VP37 gewesen ist? Nimm mal deine Golf2 pumpe und vergleiche sie mal!!!
Der Block ist doch "fast" gleich nur die Pumpe wird beim TDI elekr. gesteuert.

ja, vergleichen wir mal. Flügelzellenpumpe und Druckregelung vom ND-Teil sind soweit vergleichbar, beim Druckregelventil und der Überströmdrossel gibt's geringe Unterschiede bei den Druckwerten (ist z.B. relevant für den Spritzversteller). Von außen sehen sie auch vergleichbar aus, der Flansch ist wohl etwas anders, kann man aber alles passend machen. Jetzt die Unterschiede:

VE 4 (Golf): Der Regler arbeitet rein mechanisch (bei machen VE's auch hydraulisch, ist aber normal nicht unsere Welt) über Federdruck und -Zug (Reglerhebelgruppe), der Regler selbst ist ein Fliehkraftregler. Der Regler betätigt über einen Kugelbolzen den Absteuerschieber.
VP 37: Ein Regler in dem Sinne existiert gar nicht, an der Stelle sitzt ein Drehstellwerk. Das Ding kann ohne Elektronik nichts machen. Der eigentiche Regler, der den mechanischen Regler mit Regelhebelgruppe ersetzt, ist die Programmierung.

VE 4 (Golf): Der Spritzversteller arbeitet hydraulisch (Pumpeninnendruckabhängig) mit Kolben, Feder und Ventilen, betätigt dabei den Rollenring über einen Bolzen.
VP 37: Hat auch noch einen Spritzverstellerkolben und einen ähnlichen Aufbau, die eigentliche Spritzbeginnregelung wird aber über ein Magnetventil gemacht, das vom Steuergerät des Motors seine Befehle bekommt (abhängig vom programmierten Kennfeld und den Sensorendaten). Auch hier ist die Funktion des Spritzverstellers abhängig vom Programm.

>Wenn du meinst du kennst dich mit Steuern und Regeln aus dann hast du in der Schule gepennt, ich glaube du weist nicht einmal ob es beim TDI eine Steuerung oder eine Regelung ist.

Ich glaub', wir haben auch in der Schule (ist auch schon ein paar zigtausend Tage her) nie etwas über Steuern und Regeln gelernt. Macht aber nix, ich kann auch so ganz gut leben ;-)).
Mich würde nur mal interessieren, was die Frage mit TDI zu tun hat? Bei ALLEN Einspritzsystemen für Diesel wird geregelt UND gesteuert.
Die Regelung findet z.B. in der Reglergruppe (oder dem elektronischen Pendant dazu) statt, die Steuerung z.B. dort, wo direkt Eingegriffen wird (KSB z.B.)

Steuern, Definition gemäß DIN 19 226 Teil 1:

Das Steuern, die Steuerung, ist ein Vorgang in einem System, bei dem eine oder mehrere Größen als Eingangsgrößen andere Größen als Ausgangsgrößen aufgrund der dem System eigentümlichen Gesetzmäßigkeiten beeinflussen. Kennzeichen für das Steuern ist der offene Wirkungsweg oder ein geschlossener Wirkungsweg, bei dem die durch die Eingangsgrößen beeinflußten Ausgangsgrößen nicht fortlaufend und nicht wieder über dieselben Eingangsgrößen auf sich selbst wirken.
Anmerkung: Die Benennung Steuerung wird vielfach nicht nur für den Vorgang des Steuerns, sondern auch für die Gesamtanlage verwendet, in der die Steuerung stattfindet. (elektron. Motorsteuerung z.B., obwohl dort auch Regelkreise existieren).

Steuerung bei der VE4 findet z.B. beim manuellen KSB statt.


Regeln, Definition gemäß DIN 19 226 Teil 1:

Das Regeln, die Regelung, ist ein Vorgang, bei dem fortlaufend eine Größe, die Regelgröße (die zu regelnde Größe), erfaßt, mit einer anderen Größe, der Führungsgröße, verglichen und im Sinne einer Angleichung an die Führungsgröße beeinflußt wird. Kennzeichen für das Regeln ist der geschlossene Wirkungsablauf, bei dem die Regelgröße im Wirkungsweg des Regelkreises fortlaufend sich selbst beeinflußt.

Das findet in der ESP z.B. in der Reglergruppe statt. Gleichzeitig nimmt eine Steuerung darauf Einfluß.
Anmerkung : Der Vorgang der Regelung ist auch dann als fortlaufend anzusehen, wenn er sich aus einer hinreichen häufigen Wiederholung gleichartiger Einzelvorgänge zusammensetzt (z.B. durch Abtaster in einer Abtastregelung). Auch unstetige Vorg&a uml;nge können fortlaufend sein (z.B. bei Zweipunktgliedern). Die Benennung Regelung wird vielfach nicht nur für den Vorgang des Regelns, sondern auch für die Gesamtanlage verwendet, in der die Regelung stattfindet. Der sich dabei ergebende Wirkungsablauf findet in einem Kreis, dem Regelkreis, statt.
Eine Regelung enthält Übertragungsglieder, in denen auch Vorgänge des Steuerns ablaufen. Die Regelung als Ganzes bildet ein Übertragungsglied, bei dem die Führungsgröße als Eingangsgröße die Regelgröße als Ausgangsgröße steuert. Auch ein Mensch kann als Glied eines Regelkreises mitwirken

Fazit: die beiden wichtigsten Komponenten der VP 37 für Einspritzmenge, -dauer und Zeitpunkt hängen vom Steuergerät ab. Lediglich der Druckaufbau findet in gewohnter Weise wie bei der VE 4 statt.
Das ist schlicht und einfach nicht zu ersetzen. Ohne Elektronik keine Funktion der VP 37. Mit einem simplen Gaszug kann man keine elektronische Regelung (die dann ja wegfällt) nachahmen.

MfG
Ralf Hofmann

P.S.: Wenn die erste Antwort von mir auf Deine Frage etwas ruppig ausgefallen ist, tut mir leid, war keine Absicht. Ich kenne Deinen technischen Background nicht, kann Dich also nicht einschätzen. War einfach zuviel ungereimtes dabei.




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