Fatty Fuels: Biodiesel - ALDiesel - PME

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Date: 25 Juni, 2000 um 18:28:59
From: Robert Braunschweig
Subject: Eine Zusammenfassung! (Sehr, sehr lang)

Robert Braunschweig am 25 Juni, 2000 um 18:28:59

Hallo,

ich habe gestern fast das ganze Forum durchgelesen und habe viele Meinungen
und Information sammeln können. Ich bin immer noch nicht klar wie das mit Rapsöl
funktionieren sollen, aber surfte auch das Web und kam zum folgenden
Ergebnis:

Rapsöl (Aldiesel) hat eine Visksosität von 36 mm2/s bei 40 Grad und 8,2
bei 100 Grad. Diesel, sowie Biodiesel (RME - ist Rapsöl mit geänderter
Molekülen, welche Diesel sehr ähnlich ist) haben eine Viskosität von
4 - 6 mm2/sec bei 20 Grad. Ich vermute, daß die Viskosität bei Diesel
relativ konstant bei verschiedenen Temperaturen bleibt. Wie die Viskosität
des Bio-Diesels auf verschiedene Temperaturen reagiert, könnte ich leider
nicht in Erfahrung bringen.

Also, reines Pflanzöl ist viel zu dick für eine moderne hochempfindliche TDI-
Einspritzpumpe. Diese Pumpe sind mit µM (!) Toleranzen gebaut und somit halte
ich die Verwendung von reines Pföl für gefährlich. Vielleicht mit einem alten Auto,
das schon 200.000km gelaufen ist, aber nicht in meinem TDI.

So wie ich las, haben schon einige Leute mit Aldiesel im TDI getankt und nach 20.000
KM kein Problem außer Kaltstart festgestellt. Diese Motoren sind jedoch für 400.000
KM Lebensdauer konstruiert, so daß 20 oder 50.0000 KM viel zu wenig ist, um 100%
behaupten zu können, daß Aldiesel mit einem TDI keine Probleme darstellen.

Vielleicht bin ich skeptisch, aber bis jemand 100.000 M mit reines Pföl in einem TDI
problemlos gefahren hat, bleibe ich vorsichtig. Naja, weiter zu meiner „Forschung":

Um die Viskosität des Rapsöls auf 4-6 mm2/sec (Diesel) zu bringen, muß die Temperatur
des Öls ca. 120 oder 140 Grad sein, aber ich glaube nicht, daß die Einspritzpumpe
mit einem Kraftstofftemperatur von 120 Grad zufrieden sein wird. Diese sind
nämlich elektronisch gesteuert. Darüber hinaus, wird das Kraftstoff im Tank ständig
gewechselt, so daß das Treibstoff im Tank auch irgendwann 120 Grad erreichen wird.

Was mich wundert, ist, daß viele Leute die Temperatur des Kraftstoffes (Pföl) erhöhen
möchten, aber nur vielleicht etwas erhöhen. Tatsache ist, um die Viskosität des Rapsöls
auf den Dieselniveau zu bringen, muß das Öl auf 120 bis 140 Grad bezieht sein, damit
die Viskosität des Rapsöls auch den Dieselniveau entspricht. Ich habe nur die Viskosität
von Raspöl bei 100 Grad und weis allerdings nicht, bei welcher Temperatur Rapsöl
die Viskosität von 6 mm2/sec erreichen wird. Ich vermute 120 bis 140 Grad.

Ich weis nicht, wie hoch Bio-Car die Temperatur des Öls bringt, aber bestimmt nicht
120 Grad. Um diese Temperatur zu erreichen, kann nur das Motorenöl verwendet
werden, da das Kühlwasser meist auf 90 Grad gehalten wird. Zudem, sehe ich ein
Problem mit der Reichweite eines umgebauten Autos. Wie viele Liter passen in
einem Reservierradtank? 5 L, vielleicht doch 10? Somit halte ich diese Lösung
für sinnlos, bis ein besseres System angeboten wird. Weiterhin, was passiert
wenn man vergißt auf Diesel wieder umzuschalten? Ich gehe davon aus, daß
im Reservierradtank Pföl und nicht Diesel verwendet wird. Bio-Car war hier
nicht klar. (Korrektur erbitten).

Der Tank selber auf 120 Grad zu beheizen halte ich für gefährlich.

Die Lösung bzgl. eines Umbaus (etwa Elsbett) kostet ca. 5.000,-. DM inkl. TÜV.
Leider spart man gegenüber Biodiesel vielleicht 0,30 Pf. pro Liter, so daß man sehr
viel fahren muß, bevor so einen Umbau rentabel wird. Ist jedoch die beste Lösung,
so wie ich erfahren könnte, da die Einspritzpumpe und Düsen für reines Pföl
konstruiert sind.

Die Lösung, welche mir halbwegs gefiel, war die beheizten Düsen. 1000,- DM für
den Umbau finde ich in Ordnung. Die Frage ist zu welcher Temperatur wird das
Kraftstoff bezieht? Man hat jedoch immerhin das Problem, daß das Pföl für die
Einspritzpumpe viel zu dick ist, so daß diese Lösung auch vielleicht nur für ältere
oder sehr robuste Einspritzpumpen Sinn macht. Vielleicht bietet Bosch und Co.
einen Umbau der Einspritzpumpen an, so daß der gesamte Umbau weit unter
5.000,- DM liegen wird. Ich glaube eher, daß neue Pumpen entwickelt werden
müssen.

Das Problem mit gehärtetem Kohlenstoff auf den Düsen kann man angeblich mit
Düsenreiniger (wird im Tank ein gekippt) vermeiden. Dieses Problem ist nur bei
der Verwendung von Rapsöl und nicht Bio-Diesel zu beachten, so wie ich gelesen
habe.

Was mich auch wundert: hat sich keiner Gedanken gemacht, ob man mit reinem
Pföl den Abgas Euro-Norm III erreichen kann? Nehme an, daß ein Auto für reines
Pföl (oder sogar Bio-Diesel) umbaut wurde. Wenn man TÜV nachweist, daß das
Fahrzeug ausschließlich mit Bio-Diesel oder Pföl fährt, dürfte die Erfüllung Euro-
Norm 3 möglich sein, oder? Viele reden von den umweltfreundlichen Aspekten
des Rapsöls (rein oder RME) aber wenn man weiterhin jährlich 1.000+ DM an
KFZ-Steuer zahlen muß, spart man lediglich nur bei den Spritpreisen und nicht
gleichzeitig auch ein wenig KFZ-Steuer.

So, meine Meinung nach VIEL lesen und nachdenken.

Weitere Kommentare sind erwünscht.

Im Übrigen, ich bin Einkäufer von Bereuf her und arbeite in der PC-Branche, falls
jemand denkt, ah ha, ein Spion vom Öl-Multi beobachtet diese Liste...

Hope this helps.

MfG

Rob

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