Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

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Date: August 29, 2005 at 15:28:31
From: Uli Blatz, [ftz.dtrd.de]
Subject: Polymerisation des Motorenöls bei Betrieb mit Biodiesel/RME

Hallo, Leute,

jetzt hat es mich erwischt: Passat Variant TDI 90 PS, ca. 320 tkm., sprang plötzlich sehr schlecht an (Anlasser schaffte es kaum noch zu drehen), anschliessendes Ziehen des Oelmessstabes brachte nur einen dunklen leicht klebrigen aber festen Belag zu Tage. Da war alles klar, das Motorenöl ist keines mehr, sondern nur noch irgendwelche elastische Klumpen. Eine Demontage der Ölwanne und Säuberung der Ölpumpe schied aus, da die Ölwanne nur durch Ausbau (oder 30 cm nach vorne Schieben) des Motors machbar ist. Nach Abbau des Ölfilters (auch hier alles voll mit schwarzer klebriger Masse) und Demontage des Ölkühlers und Ladens der Batterie schaffte ich es den Motor anzulassen. Vorher kippte ich noch 5 Liter frisches Motorenöl rein, damit die Ölpumpe auch was gescheites zum Saugen hat. So lief er da und es kam die dunkle schwarze klebrige Masse, was sich ehemals Motorenöl nannte) gaaanz langsam aus dem Ölfilterflansch herausgekrochen (so ca. 1 cm/10 Sekunden). Nach ca. 3 Minuten meldeten sich die Kolbenringe durch Quietschen, also gut, Motor abgestellt, paar Minuten Ruhepause und weiter gings. Der Motorraum unterhalb des Ölfilterflansches sah langsam aus wie .... Das Ganze wiederholte ich ca. 10 mal und schliesslich sprudelte das frische Öl munter aus dem Ölfilterflansch. Der Motor hörte sich nicht mehr so gut an, aber ich gönnte dem Motor jedesmal nach ca 2 Minuten eine kleine Pause. Also dann den Ölkühler wieder drangebaut und Motor gestartet bis auch dieser wieder durchgängig war. Wieviele Minuten bis dahin der Motor insgesamt gänzlich ohne Frischölversorgung lief, ich weiss es nicht, vielleicht so 20 Minuten?! Jetzt blieb nur noch die Versorgungsleitung zum Turbolader wieder durchgängig zu machen. Also das Teil ausgebaut (tolle Übung um sich die Finger zu verknoten :-( ) und dann mit einem Gasbrenner schön erhitzt und siehe da die schwarze Brühe kommt tatsächlich herausgelaufen. Das stärkt meine Zuversicht daß unter Wärme sich auch die kleinen Bohrungen im Motorblock, falls auch da der schwarze Schlonz sitzt, wieder freimachen. Nachdem alles wieder eingebaut war, neues Öl und neuer Filter drauf waren, kam der erste Startversuch, und siehe da er lief nach einigen Sekunden hartem Motorengeräusch wieder schön ruhig. Nach einer sachten Probefahrt etwas Erleichterung, er hat es erstmal überlebt. Heute hat er schon wieder 160 auf der AB anstandslos gemeistert. Ich hoffe mal dass wir noch eine Weile mit der Kiste fahren können.

Die Ursache der Polymerisation des Motorenöls kann ich mir nicht so richtig erklären, da das Fahrprofil (10-60 km Landstrassenstrecken, ausschliesslich Teillast) gleich geblieben ist und das Fahrzeug schon fast 2 Jahre (mit RME) so bewegt wird. Vor ca. 3-4 Wochen hatte ich erst einen Ölwechsel gemacht (war mit 20 tkm schon überfällig). Das Öl (5W-40 vollsynthetisch) war eine andere Marke als sonst und ich habe beim letzten Ölwechsel vor der Polymerisation noch einen Rest (ca. 1 Liter) so ca. 4 Jahre altes vollsynthetisches Öl reingekippt. Könnte also gut sein, daß der eine Liter Öl nix mehr war, oder aber die neue Marke nix für RME ist.

Es sind jetzt immer noch paar kleine Klumpen am Ölmessstab zu sehen. Gibt es denn eine Möglichkeit den Motor von innen her wieder zu säubern (Motorölspülung oder so) damit die Klumpen, die ja bestimmt als Herde für eine erneute Verklumpung/Polymerisation sind? Oder reicht ein paarmal Öl- und Filterwechsel?

Gruss, Uli.

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