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Date: June 22, 2013 at 17:22:38
From: R.Lang, [dslb-084-059-148-255.pools.arcor-ip.net]
Subject: Re: Time is Money, koste es was es wolle.

Nun ja,
das unten genannte Bild zeigt das der vordere Teil des Rumpfes für die Seeverhältnisse relativ stabil schwimmt. Also ordentlich gelascht scheint dioe Ladung zu sein, auch scheint es so, das die Lastverteilung unkritisch ist. Die Ladeplanung wird heute nicht zu Fuss gemacht, dazu ist die Ladungsmenge zu gross.

An der Bruchstelle hat der Dampfer keinen Wellentunnel. Die Hauptmaschine ist in Höhe und hinter den Aufbauten im unteren Teil des Rumpfes untergebracht. Der Abgaskanal ist hinter den Aufbauten als rote Schornsteinhülle zu sehen.

Das Schiff hat ja Querschotte, die scheinen dicht zu halten, daher können die Sektionen nicht so schnell volllaufen, daß der ganze Gulasch schnell sinkt. Ausser der Tanksektion im Doppelboden bzw. Seitentanks für Schmieröl an der Bruchstelle sind alle anderen Tanks offensichtlich dicht. Ob sich im Bereich der Bruchstelle Schmieröltanks befinden kann ich so nicht sagen, dazu müsste man den Bauplan des Schiffes anschauen.

Da der hintere Teil des Schiffes auch stabil schwimmt scheint also die Beladung des Schiffes fachgerecht erfolgt zu sein, auch dort scheint die Ladung gut gelascht zu sein, denn verrückungen sind auf den Bildern nicht zu erkennen.

Nun zum Wellengeschehen das den Dampfer auseinanderbrechen lies. Ne einzelne 6m Welle ist sicher nicht die Ursache. Der Indische Ozean ist speziell in dem Seegebiet nicht ohne Probleme. Je nach Wetterlage können da mehrere Wellensysteme eine Rolle spielen. Dann kommt der Impuls aus irgend einer Richtung, durch Überlagerung mehrer Systeme kann es zu Schwingungsanregung des Rumpfes kommen. Wenn dann die vom Wasser transportierte Energie die Resonanz einer der vielen Konstruktionselemente anregt, dann können Festigkeitswerte des Materials zu gering sein. Auch kann je nach dem wie Schweissnähte gesetzt sind, Material ermüden oder durch Dauerschwingung brechen. Dann ist die Steife weg, es entstehen zusätzliche Gelenke die weiteren vorzeitige Ermühdung begünstigen.
All das könnte man messtechnisch erfassen und warnende Hinweise an die Schiffsleitung geben. Das kostet aber auch Geld, welches die Reeder freiwillig nicht investieren. Solche Massnahmen können nur
Die Kasko- und die PI-versicherungen fordern. Dazu bedürfte es jedoch wieder internationaler Vereinbarungen, all das ist kaum darstellbar.

Wenn ein Schiff bei schwerem Wetter von einer Welle angeregt wird und zu schwingen anfängt, da kann es eim schon mulmig werden, zumal sich die Struktur in alle Richtungen bewegen kann.

Wenn die zur Bergung geschickten Schlepper Glück haben und das Wetter mitspielt, kann die schwimmende Ladung gerettet werden. Nur ungeschoren kommt bei einem solchem Ereignis keiner der Beteiligten davom. Selbst die Verlader bzw. deren Transportversicherungen werden an den Kosten der Bergung beteiligt werden.

http://www.schiffe-und-kreuzfahrten.de/wp-content/uploads/2013/06/Teil-der-World-Comfort-620x410.jpg

Ich schätze, das zukünftig Schiffe dieser Grössenordnung in kürzeren Zeitabständen kontrolliert werden müssen, ausserdem werden wohl verschiedene Nachbesserungen zur Auflage gemacht werden.

Gruss R.

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