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Date: November 23, 2012 at 09:23:29
From: R.Lang, [dslb-084-059-050-010.pools.arcor-ip.net]
Subject: Re: Das ist unterschiedlich

Hallo,
schön geschrieben Werner. Der Prüflauf wird für den Reeder vom GL veranstaltet. Also Reeeder die Ihre Schiffe selbst bezahlen, gibts nur noch ganz wenige, die schicken eigenen Bauaufsichten auf die Werft. Bei grösseren Einheiten sind das sogar mehrere Spezialisten.

Sicher gibt es immer wieder die techn.Effekte Abgas zu hoch, Grundlager oder Pleullager klappern, nur sowas wird aufgemacht und nachgearbeitet.

Ist bei diesen grossen Maschinen immer mit viel Ärger und Verhandlungen über die Kostenverteilung verbunden. Daher schicken sogar die Kaskoversicherer eigene Leute auf die Baustelle, die kucken nicht nur nach Protokollen, die lassen sich auch mal ein Grundlager zeigen und vergleichen mit den beigefügten Zertifikaten. Ich würde von vorne herein im Vertrag klar stellen das Abweichungen die Abnahme verhindern.
Klingt hart, ist es auch, aber es hat sich gezeigt, das es notwendig ist. Ich kenne deutsche als auch ausländische Werften, überall wird der Weg des geringsten Widerstandes versucht, da hilft nur knallharte Kontrolle vor Ort. Das ist klassische Besichtigerarbeit, der darf alles sehen, und dem Auftragnehmer Hinweise geben wos klemmt, mehr nicht. Dieser Besichtiger wird von Auftrageber bezahlt. Es ist sinnvoll sich in ortsüblicher, aber korrekter Kluft auf der Baustelle zu bewegen, den Werkern hat der Besichtiger nix anzuweisen, das geht alles über die GF.

Bei den grossen Schiffsmaschinen sind die Fundamente im Rumpf sehr wichtig, die Rumpfstruktur kann das Schwingungsverhalten der Maschine gewaltig beeinflussen, deshalb werden die Schiffe bei der Werftprobefahrt ja auch auf Herz und Nieren geprüft. Und trotzdem gibts immer wieder dicke Klopper. Ich habe in Emden über drei Monate zugesehen wie die Grosscontainer einer nach dem anderen ins Wasser gerutscht sind. Beeindruckend jeden Monat einer.

In der Zeit danach habe ich viele davon in den verschiedensten Häfen in Europa wiedergetroffen, sie lagen An der Pier, am Heck ein Arbeitsponton von dem aus die Propeller bearbeitet wurden. Grund Schwingungsursachenbeseitigung und Leistungsanpassung.

Die haben an den Flügelenden des Propellers (11m Durchmesser) bis zu 30cm Material abgeschnitten. Die Nacharbeit war sicher nicht billig für die Werft und den Propellerhersteller. Und so gehts nicht nur mit dem Antrieb,auf der Brücke obwohl alles doppelt und mehrfach besichtigt und getestet wurde, muss regelmässig nachgearbeitet werden.

Im Betrieb gibt Schwingungszustände ,davon ahnt man kaum was. Manchmal sind die Auswirkungen auf Grund des versagenens von Pfennigartikeln imens.

Was willste machen wenn die Steuerung des Ruders im engen Fahrwasser plötzlich verrückt spielt. Ruder legt plötzlich hart Steuerbord, ne Sekunde später steckt der Dampfer im Schidd, passiert immer wieder im Kielkanal, danach gibt wieder grosse Befruchtungsrituale der Aufsichtsbehörden, die alles besser wissen aber nix gescheid können.

Ich habe kalte Lötstellen bei der Revision von Bordgeneratoren gesehen, die sind beim GL mitzertifiziert worden. Das hat dem Antriebsmotor des Generators die V-Kammern gekostet. Nur die E-Teile damals 8000 DM. Damit hätte man die Löhne der Mannschaft für 2 Wochen bezahlen können.

Aber wem erzähl ich das, weisst ja selbst wie es an Grossprojekten zugeht.

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